Bildung und Kindertagesbetreuung
Die Zusammenarbeit oder eine Abstimmung der Gemeindevertretung/ Verwal-tung mit den Eltern lässt zu wünschen übrig. Dies wird auch an dem nachfolgenden Beispiel deutlich.
Vor Jahren wurde gegen den Willen eines Großteils der Eltern und Schülern die Neuordnung der Schullandschaft in unserer Gemeinde beschlossen. Dies bedeutete den Umzug der Grundschule Dahlewitz nach Mahlow und den Umzug der Herbert-Tschäpe-Oberschule von Mahlow nach Dahlewitz.
Die Verwaltung konnte die Notwendigkeit dieses aufwändigen und kostenintensi-ven Vorhabens nicht zweifelsfrei nachweisen.
Ein Bürgerbegehren, das im Jahr 2006 diese Rochade verhindern wollte, habe ich seinerzeit aktiv unterstützt und mit den Initiatoren ca. 3.700 Unterschriften gesammelt. Die Gemeindevertretung hatte mit der Stimmenmehrheit der parteigebundenen Fraktionen die Durchführung eines Bürgerentscheids verhindert, obwohl die hierfür erforderliche Unterschriftenzahl von 2.500 Stück deutlich übertroffen wurde.
In der Folge gibt es im Ortsteil Dahlewitz keine Grundschule mehr, hingegen im Norden unserer Gemeinde (Ortsteil Mahlow) mit der zwischenzeitlich in Betrieb genommenen evangelischen Grundschule sogar drei.
Die Oberschule konnte auch durch den Ortswechsel ihren angeschlagenen Ruf nicht aufbessern. Zumindest lassen rückläufige Anmeldezahlen diesen Schluss zu.
Die Astrid-Lindgren-Grundschule wird zwar gerade für ca. 5 Millionen € erweitert. Wegen ihrer Lage in der Ein- bzw. Abflugschneise bleibt ihre zukünftige Akzeptanz jedoch abzuwarten. Vermutlich wird ihre vollständige Auslastung nur über eine „zwangsweise“ Schülerzuweisung erreicht.
Ein Konflikt mit den Eltern scheint vorprogrammiert.
Gleiches gilt bezüglich der unzureichenden Schallschutzmaßnahmen in unseren Schulen. Erst nach der Inbetriebnahme des BBI/BER werden sie feststellen, unter welchen ungenügenden räumlichen Bedingungen ihre Kinder lernen müssen, wenn es bei der derzeitigen Billiglösung für die Lüfter bleibt, die lediglich im Winter kalte und im Sommer heiße Luft in die Klassenräume einströmen lässt. Der notwendige Sauerstoffaustausch wird dann weitestgehend über technische Stoßlüftungen erfolgen, da die Fenster wegen des Lärms dauerhaft nicht geöffnet werden können.
Wer von der Verwaltung hat die Eltern vor der Umrüstung darüber vollumfänglich informiert?
Auch bei den Kitas sind die Mehrheitsentscheidungen der Gemeindevertretung nicht nachvollziehbar. Der Ersatzbau für die baulich marode Kita Wirbelwind wird am Jühnsdorfer Weg errichtet, der in der Tagschutz- und Nachtschutzzone liegt!
Deshalb werde ich als Bürgermeister
Ø Grundsatzentscheidungen zur räumlichen Neu-/Umgestaltung der Schul- und Kitalandschaft zuvor in Einwohnerversammlungen ausführlich und mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf erörtern;
Ø vor Entscheidungen, die einzelne Einrichtungen betreffen, in den jeweiligen Gremien (Gesamtelternkonferenz, Kita-Ausschuss etc.) offen informieren und deren Meinungen anhören und abwägen;
Ø neuen pädagogischen Ansätzen für unsere Kindertagesstätten aufgeschlossen gegenüberstehen und in unseren Einrichtungen deren Umsetzung fördern. Die Eltern müssen jedoch frühzeitig informiert und einbezogen werden;
Ø nach Wegen suchen, wie das Bildungsniveau und die Akzeptanz der Oberschule Dahlewitz verbessert werden kann, nachdem die millionenschweren baulichen Maßnahmen (Innenraumsanierung, Neugestaltung der Außenanlagen und Neubau der Mehrzwecksporthalle) abgeschlossen sind;
Ø für Schulen und Kitas nach baulichen Lösungen suchen, die auch die verantwortbare Nutzung der Außenanlagen ermöglichen;
Ø die duale Kinderbetreuung in Kitas und durch Tagesmütter beibehalten.