Quelle: Gemeinde Blankenfelde-Mahlow
Quelle: Gemeinde Blankenfelde-Mahlow
Ein Kommentar zum vorläufigen Wahlergebnis:
Es ist schon als das politische Beben zu bezeichnen was ich vor 18.00 Uhr für die Bundestagswahl vom heutigen Tage vermutet habe!
Die CDU/CSU fährt das schlechteste Ergebnis seit 1949 ein, allein die CSU in Bayern verliert zweistellig.
Die SPD gerade noch so bei 20 %, was für ein Desaster für die ehemals stolze sozialdemokratische Partei eines Willy Brandt oder Helmut Schmidt.
Die FDP ist zurück im Bundestag, sollte aber nicht gleich wieder übermütig werden sondern zu liberalen Werten zurückfinden statt reine Wirtschaftspartei zu sein.
Und die AfD schafft es aus dem Stand zweistellig in das Parlament, dank der Anti-Kampagnen der Altparteien. Sie sollte jetzt kein Kasperle-Theater anstimmen aber die Ankündigung deren Spitzenkandidatin Alice Weidel, einen Merkel-Untersuchungsausschuss zu ihrer Entscheidung aus 2015 hinsichtlich der Grenzöffnung für Flüchtlinge zu fordern deutet darauf hin.
Die SPD geht in die Opposition, Schulz verzichtet zu Gunsten von Andrea Nahles auf den Posten des Oppositionsführers. Sie hat den Traum, einmal Kanzlerin Deutschlands zu werden der nur mit Rot-rot-grün Realität werden könnte. Gott sei Dank ist uns dies diesmal erspart geblieben, Deutschland würde auf den Pfad der instabilen und unberechenbaren Staaten gelangt!
Bei der CSU sollte sich Horst Seehofer Sorgen um sein Amt als Parteivorsitzender und Bayerischer Ministerpräsident machen. Die CSU ist nicht fein im Umgang mit Wahlverlierern und wird sicher schon in ein paar Wochen für beide Ämter einen Nachfolger benennen der dann eher dafür Garant ist, in 2018 die Landtagswahl nicht zu versemmeln.
Die kommende Bundesregierung wird sich aller Voraussicht aus CDU/CSU, FDP und B90/Grünen - einer sog. Jamaika-Koalition - zusammensetzen. Unvorstellbar, dass dieses Bündnis volle 4 Jahre halten wird. Zu groß sind die inhaltlichen Differenzen, die nun in einem Koalitionsvertrag austariert um nicht zu sagen übertüncht werden müssen.
Insgesamt ist das Wahlergebnis kein Weltuntergang. Im Gegenteil wird es mit Sicherheit im Bundestag lebendiger zugehen als in den vergangenen 4 Jahren, als sich die große Koalition wie Mehltau über die politische Landschaft unseres Landes legte.
Angela Merkel, so sie ein 4. Mal zur Bundeskanzlerin gewählt wird muss endlich einmal konkret werden, statt sich in politische Unverbindlichkeiten zu flüchten.
Die Politiker/innen der Altparteien sind gut beraten, das Wahlergebnis der AfD ernst zu nehmen, deren Wähler/innen nicht alle als Nazis zu beschimpfen sondern deren Sorgen und Ängste als Auftrag für eine Korrektur vergangener Entscheidungen zu verstehen!
Ob dies geschieht oder ein arrogantes "Weiter so!" praktiziert wird bleibt allerdings abzuwarten...
Mehr dazu in gut 1 Stunde nach Schließung der Wahllokale
Heute nun ist der Tag der Bundestagswahl gekommen!
Nachdem uns in den letzten Wochen und Monaten die Parteien und Kandidaten beinahe täglich in Talk-Shows, Kanzler-Duellen, Wahlarenen oder in Wahlspots vorgetragen haben, was sie in den letzten Jahren getan haben oder in den nächsten 4 Jahren tun wollen sind nun wir, die Wähler/innen am Zug!
Oft höre ich: Nein, ich gehe da gar nicht hin, dass bringt ja sowieso nichts, die machen ja sowieso was sie wollen!
Ich verstehe diese Einstellung einerseits gut, denn viele Parteien und deren Politiker/innen haben nicht mehr das Ohr am Puls der Bürger/innen, sind abgehoben.
Für deren Sorgen wie Mietenexplosion, erodierendes Rentensystem, mangelndes Sicherheitsgefühl in Bussen und Bahnen oder auf der Straße, prekäre Löhne die das monatliche Auskommen nicht mehr decken, der zunehmende Verkehrsinfarkt, marode Schulen, die Situation im Pflegebereich, wankendes Gesundheitssystem und und und wird nicht das Fingerspitzengefühl aufgebracht wie es notwendig wäre.
Ja, das sind alles Themen, die "Otto-Normalbürger" auf den Nägeln brennen und die im Wahlkampf entweder keine Rolle spielten oder nur gestriffen wurden, weil eine wirksame Lösung dafür nicht angeboten werden kann.
Und dennoch:
Wir sollten uns glücklich schätzen, wählen zu dürfen, in vielen anderen Ländern der Erde ist das keine Selbstverständlichkeit.
Auch mir fällt die Stimmabgabe bei dieser Wahl schwer wie nie aber trotzdem werde ich hingehen und wählen!
Ein Hinweis:
Sie haben 2 Stimmen und können über ein sog. Stimmensplitting mit der Erststimme der Partei und mit der Zweitstimme einem Direktkandidaten Ihres Vertrauens die Stimme geben und so differenziert abstimmen.
Über die Zusammensetzung des Bundestages und damit die sog. Kanzlermehrheit entscheidet die Zweitstimme, die damit besonders wichtig ist.
Ich wünsche Ihnen eine gute Wahl
Ihr Matthias Stefke